Mittwoch, 12. Februar 2014

Moos Graffiti - auch für drinnen ?


Mir spuken seit einiger Zeit wieder Moos Graffitis im Kopf herum. Einen ersten Versuch habe ich im letzten Frühjahr gestartet. Doch leider fing es bei mir nur an zu schimmeln. Daraufhin habe ich das Thema erst mal hintenangestellt. Doch es lässt mich nicht los. Daher werde ich es jetzt einfach noch mal versuchen.
Zutaten braucht man dafür nicht viele, nur etwas Moos, Buttermilch (alternativ Bier), Zucker und hauptsächlich Wasser. Ein schön bebildertes Rezept hab ich damals auf der Seite urbanshit gefunden. Letztesmal habe ich es mit Buttermilch ausprobiert. Diesesmal werde ich dem Bier eine Chance geben. Das wir hier eh nur alt...
Ich hab mir überlegt, dass es schön aussehen könnte, wenn man Pflanzgefäße von außen mit Moos verschönert. Eine weitere Idee waren Wanddekorationen für drinnen. Dann allerdings eher für das Badezimmer. In den übrigen Räumen könnte es dem Moos schnell zu trocken und zu warm werden. Und da ich mir die Moosmasse nicht direkt an die Badezimmerwand pinseln möchte, hab ich mich auf die Suche nach einer passenden Unterlage gemacht. 


Aber erstmal geht es nun los zum Moossammeln. 
 
Ich dachte mir, wenn ich an den unterschiedlichsten Orten sammle, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich irgendein Moos auf meiner Unterlage wohl fühlt. Und ich war ganz erstaunt, wo man überall Moos finden kann. Die Vielfältigkeit ist wirklich beeindruckend! Wer seinen Fund dann noch ganz genau bestimmen möchte, der kann auf der Seite Pflanzenliebe vorbeischauen.


Infos über Moos, die nicht schaden können.
Wachstum: Wenn man anfängt mit Moos zu arbeiten, sollte man sich bewusst sein, dass Moose sehr langsam wachsen. Wer schnelles Wachstum beobachten möchte ist mit anderen Pflanzen besser beraten. Wasserhaushalt: Moose können ihren Wasserhaushalt nur bedingt selbständig regulieren. Wohl fühlen sie sich an Standorten, mit relativ hoher Luftfeuchtigkeit. Manche Arten nehmen Wasser über die ganze Oberfläche auf und nutzen auch die Feuchtigkeit in der Luft. Andere wiederum können Wasser auch aus dem Boden aufnehmen. Wohlfühltemperatur: Hiesige Arten entwickeln sich am besten bei einem Temperaturoptimum von 15 bis 20 °C. Hunger?: Über den Niederschlag nehmen Moose Nährstoffe auf. Dabei spielen die im Wasser gelösten Mineralien ein wichtige Rolle. Das heißt, zum Überleben brauchen sie keine Erde und auch keinen Dünger.

Und was  für coole Sachen Moos noch so machen kann, könnt ihr euch hier mal anschauen.
Moos-Power fürs Radio
schmuckes Moos
süße Kunst
Moss your City
Badvorleger





Nach dem ganzen Input kommt hier nun mein Versuch:

Als Unterlage kam ein saugfähiges Vlies zum Einsatz. Das ist aus Polyester und fängt daher nicht an zu schimmeln. Wenn man organisches Material (Jutestoff etc.) als Unterlage benutzt, kann das, in der Kombination mit der Moosmasse, schnell mal passieren. Für die Verschönerung meines Pflanzgefäßes alias Olivendose, habe ich einen Streifen Vlies zugeschnitten. Der Streifen sollte sich einmal um die Dose legen lasse und an den Enden etwas überlappen. Wenn das Moos dann ein wenig gesprossen ist, soll das Vlies an der Dose befestigt werden. Aus dem restlichen Vlies habe ich noch ein paar Versuchsobjekte ausgeschnitten. Vielleicht kommt davon später mal was an die Badezimmerwand...



Anleitung:


Das Moos (3 große Hände voll), von Steinchen befreit, in ein Gefäß zupfen und mit der entsprechenden Menge Bier und Wasser (insgesamt 700ml) aufgießen. Dann noch etwas Zucker (1 1/2 TL)dazu. Zum kleinmixen hab ich einen Pürierstab verwendet. Alles solange pürieren, bis eine homogene Masse entstanden ist. Ein Foto muss an dieser Stelle nicht sein... Soviel sei gesagt, mhhhhh lecker ist was anderes.



erste Ergebnisse:
Moosmasse steht bereit, Vliesteilchen auch... Also machen wir einfach mal die Hardcorevariante und tauchen das Vlies in die Masse. So saugt sich alles schön voll und es bleiben viele Moospartikel im Vlies hängen. Eigentlich muss man das alles nun nur noch schön feucht halten und dann soll irgendwann Moos darauf wachsen. Hmmm mal schauen...



 

















Der eine Teil meiner Vliestücke liegt jetzt auf einem Stück Plastikfolie und steht in einer kühlen Ecke des Zimmers. Die Übrigen habe ich an einem schattigen Ort nach draußen gelegt. In regelmäßigen Abständen gehe ich mal mit einer Sprühflasche vorbei und befeuchte alles ein bisschen. Und warte.................


Hoffentlich klappt es dieses Mal!!!


Dienstag, 11. Februar 2014

Vorziehen ist angesagt!!!


Gestern konnte ich mich nicht mehr zusammenreißen. Ich musste einfach mit dem Vorziehen von Tomaten und Co. anfangen. Es war spät und dunkel, aber das ist beim Aussähen zum Glück nicht so relevant.




Und so wurde kurzerhand die Fensterbank freigeräumt und mit Abdeckplane ausgelegt. Damit links und rechts kein Wasser unter die Plane laufen kann, hab ich die Seiten nach oben umgeschlagen. Besonders hübsch ist diese Unterlage nicht, aber darüber lässt sich galant hinweg sehen. Erstrecht, wenn die ersten kleinen Keimblättchen zu sehen sind. Was hoffentlich in 3-4 Wochen der Fall sein wird.

Ein bisschen einsam wirkte die Gloriosa zu dem Zeitpunkt schon. Aber auch sie hat im letzten Jahr sehr klein angefangen. 

Ausgesät habe ich: 
Jeweils zwei Töpfe mit Samen der Tomatensorten Tarasenko, Black Prince, Black Russian, Schmucktomate, Reisetomate, Wolfort Wonder, Banana Legs, Cherry Cascade (eine Beschreibung der Sorten findet ihr in meiner Balkonplanung).
Kräuter: Thai-Basilikum, Griechisches Buschbasilikum, Wildes Basilikum, Basilikum Gernoveser, Rotes Basilikum, Kerbel, glatte und Mooskrause Petersilie, Schnittlauch, Dill und Majoran




Und dann ging es ans Werk. Bevor die Samen in die Erde kommen, müssen erst kleine Anzuchttöpfe hergestellt werden. Mit etwas Zeitungspapier und einem Paper Potter geht das wunderbar. Eine tolle Anleitung findet ihr auf der Seite mein kleiner Stadtgarten. Und im Handumdrehen hatten wir 42 Töpfe aus Zeitungspapier. 
 
Und hier das Ganze im Schnelldurchlauf: 
1. Zeitungspapier in Streifen schneiden. 2. Einen Streifen so auf den Potter rollen, dass unten ein Rand übersteht. 3. Kanten an der Unterseite einklappen und Potter auf den Potterfuß drücken. 4. Abheben, Töpfchen vom Potter ziehen und mit Erde befüllen... fertig!
Und solange man immer nur einen Samen pro Pflanzgefäß aussät, spart man sich das Pikieren. Später kann man die Pflanzen einfach mit samt dem Töpfchen in einen größeren Topf umpflanzen. Total praktisch! Die Wurzeln suchen sich problemlos ihren Weg durch das Zeitungspapier, welches später langsam zersetzt wird. 




Da gängige Blumenerde für junge Pflanzen zu scharf sein kann und Anzuchterde oftmals nicht besonders günstig ist, hab ich mich dieses Mal für Kokos Erde entschieden. In diesem Fall kauft man ein 600g schweres Brikett aus gepresster Kokoserde und gießt es zuhause in dem Beutel einfach mit drei Litern Wasser auf. Lässt es kurz quellen und erhält so 10 Liter Kokos Erde. Ich finde das super praktisch und eine sehr gute Alternative zu herkömmlicher  Blumenerde. So umgeht man auch das leidige Torf Thema. 







Für die Beschriftung hab ich dieses Mal eine Wasserflasche aus Plastik zweckentfremdet. Die Wasserflasche einfach in lange Streifen schneiden und mit einem wasserfesten Stift beschriften. Damit sich die Keimdauer besser nachverfolgen lässt, hab ich neben den Sortennamen auch das Datum der Aussaht aufgeschrieben. Mir gefallen diese transparenten Schilder sehr gut. Und wenn man nicht gerade das Datum mit aufschreibt, kann man sie problemlos wiederverwenden. 








Mit einem Essstäbchen lässt sich gut kontrollieren wie weit man den Samen in die Erde drückt. Den Samen gezielt in die Erde schieben und danach die Erde noch etwas fest drücken. Alles gut wässern und fertig...







Am Ende sah es dann so aus. Die Töpfe stehen, mit etwas Abstand zu einander, auf der Fensterbank. So kann die Luft gut um die Töpfe zirkulieren und es bildet sich keine Staunässe. Wenn man die Töpfe zu eng aneinander stellt kann es leicht zu Schimmelbildung kommen.  
Ich habe die Töpfchen nicht nochmal mit Frischhaltefolie, oder Ähnlichem abgedeckt. Das kann man aber gut machen, wenn man seinen Keimlingen ein Treibhausklima verpassen möchte. Der Ort, an dem sie bei mir stehen, wärmt sich bei gutem Wetter besonders schnell auf. Und ansonsten mach ich eben die Heizung ein bisschen an. Und dass ich bei dieser Methode morgens und abends gießen muss, stört mich nicht im Geringsten. Dabei kann ich ganz entspannt beobachten, ob sich schon was getan hat.




Und bei Tageslicht lässt sich sehr gut erkennen, wie die äußere Schicht der Basilikumsamen sich mit Feuchtigkeit vollgesogen hat. Mit dieser Funktion sorgen die Lichtkeimer dafür, dass der Samen immer schön feucht bleibt. Und die klebrige Oberfläche verleiht dem Samen etwas Bodenhaftung. Bei 20°C Raumtemperatur herrschen dann optimalen Bedingungen zum Keimen.






Viel Spaß beim Vorziehen!



Montag, 10. Februar 2014

ein kleiner Kressesnack




Ein bisschen frische Kresse kann nie schaden. Und erstrecht nicht, wenn der Winter jetzt doch noch vorbeischauen möchte. Ein bisschen Unterstützung kann das Immunsystem schon vertragen. Und Kressesprossen können dabei mit ihrem hohen Anteil an  Vitamine, Mineralien, Aminosäuren und Antioxidantien sehr gut helfen. 
Eigentlich sollte als Pflanzgefäß diese alte Ofenschublade herhalten. Ein weiteres Souvenir. Die ist mir, beim Erkunden eines alten, leerstehenden Gebäudes in Leipzig, ins Auge gefallen und musste unbedingt mit. Doch jetzt ist draußen alles gut durchgefroren und die schon fest eingeplante Erde möchte nicht kooperieren. Na dann eben nicht... Jetzt haben wir ein paar unserer Backutensilien darin untergebracht. Funktioniert auch super!


 
Dann kommt eben eine schöne alte Fliese, mit toller Maserung, zum Einsatz. Das ist ebenfalls ein Fund aus Leipzig. Ich finde die Glasur wunderschön! Auch wenn sie unter der Kresse nicht besonders gut zu sehen sein wird. Äußerst praktisch sind auch die Vertiefungen. Darin kann sich etwas Wasser sammeln und das Haushaltspapier trocknet dann nicht so schnell aus.




 




Ich hab die Fliese einfach mit mehreren Lagen Haushaltspapier belegt, dann die Samen darauf verteilt und alles gut gewässert.







Das Ganze dann an einem hellen Ort aufstellen und jeden Tag morgens und abends gießen. Kurz darauf konnten wir schöne scharfe Kresse ernten. Mich freut so etwas immer ungemein!