Dienstag, 11. Februar 2014

Vorziehen ist angesagt!!!


Gestern konnte ich mich nicht mehr zusammenreißen. Ich musste einfach mit dem Vorziehen von Tomaten und Co. anfangen. Es war spät und dunkel, aber das ist beim Aussähen zum Glück nicht so relevant.




Und so wurde kurzerhand die Fensterbank freigeräumt und mit Abdeckplane ausgelegt. Damit links und rechts kein Wasser unter die Plane laufen kann, hab ich die Seiten nach oben umgeschlagen. Besonders hübsch ist diese Unterlage nicht, aber darüber lässt sich galant hinweg sehen. Erstrecht, wenn die ersten kleinen Keimblättchen zu sehen sind. Was hoffentlich in 3-4 Wochen der Fall sein wird.

Ein bisschen einsam wirkte die Gloriosa zu dem Zeitpunkt schon. Aber auch sie hat im letzten Jahr sehr klein angefangen. 

Ausgesät habe ich: 
Jeweils zwei Töpfe mit Samen der Tomatensorten Tarasenko, Black Prince, Black Russian, Schmucktomate, Reisetomate, Wolfort Wonder, Banana Legs, Cherry Cascade (eine Beschreibung der Sorten findet ihr in meiner Balkonplanung).
Kräuter: Thai-Basilikum, Griechisches Buschbasilikum, Wildes Basilikum, Basilikum Gernoveser, Rotes Basilikum, Kerbel, glatte und Mooskrause Petersilie, Schnittlauch, Dill und Majoran




Und dann ging es ans Werk. Bevor die Samen in die Erde kommen, müssen erst kleine Anzuchttöpfe hergestellt werden. Mit etwas Zeitungspapier und einem Paper Potter geht das wunderbar. Eine tolle Anleitung findet ihr auf der Seite mein kleiner Stadtgarten. Und im Handumdrehen hatten wir 42 Töpfe aus Zeitungspapier. 
 
Und hier das Ganze im Schnelldurchlauf: 
1. Zeitungspapier in Streifen schneiden. 2. Einen Streifen so auf den Potter rollen, dass unten ein Rand übersteht. 3. Kanten an der Unterseite einklappen und Potter auf den Potterfuß drücken. 4. Abheben, Töpfchen vom Potter ziehen und mit Erde befüllen... fertig!
Und solange man immer nur einen Samen pro Pflanzgefäß aussät, spart man sich das Pikieren. Später kann man die Pflanzen einfach mit samt dem Töpfchen in einen größeren Topf umpflanzen. Total praktisch! Die Wurzeln suchen sich problemlos ihren Weg durch das Zeitungspapier, welches später langsam zersetzt wird. 




Da gängige Blumenerde für junge Pflanzen zu scharf sein kann und Anzuchterde oftmals nicht besonders günstig ist, hab ich mich dieses Mal für Kokos Erde entschieden. In diesem Fall kauft man ein 600g schweres Brikett aus gepresster Kokoserde und gießt es zuhause in dem Beutel einfach mit drei Litern Wasser auf. Lässt es kurz quellen und erhält so 10 Liter Kokos Erde. Ich finde das super praktisch und eine sehr gute Alternative zu herkömmlicher  Blumenerde. So umgeht man auch das leidige Torf Thema. 







Für die Beschriftung hab ich dieses Mal eine Wasserflasche aus Plastik zweckentfremdet. Die Wasserflasche einfach in lange Streifen schneiden und mit einem wasserfesten Stift beschriften. Damit sich die Keimdauer besser nachverfolgen lässt, hab ich neben den Sortennamen auch das Datum der Aussaht aufgeschrieben. Mir gefallen diese transparenten Schilder sehr gut. Und wenn man nicht gerade das Datum mit aufschreibt, kann man sie problemlos wiederverwenden. 








Mit einem Essstäbchen lässt sich gut kontrollieren wie weit man den Samen in die Erde drückt. Den Samen gezielt in die Erde schieben und danach die Erde noch etwas fest drücken. Alles gut wässern und fertig...







Am Ende sah es dann so aus. Die Töpfe stehen, mit etwas Abstand zu einander, auf der Fensterbank. So kann die Luft gut um die Töpfe zirkulieren und es bildet sich keine Staunässe. Wenn man die Töpfe zu eng aneinander stellt kann es leicht zu Schimmelbildung kommen.  
Ich habe die Töpfchen nicht nochmal mit Frischhaltefolie, oder Ähnlichem abgedeckt. Das kann man aber gut machen, wenn man seinen Keimlingen ein Treibhausklima verpassen möchte. Der Ort, an dem sie bei mir stehen, wärmt sich bei gutem Wetter besonders schnell auf. Und ansonsten mach ich eben die Heizung ein bisschen an. Und dass ich bei dieser Methode morgens und abends gießen muss, stört mich nicht im Geringsten. Dabei kann ich ganz entspannt beobachten, ob sich schon was getan hat.




Und bei Tageslicht lässt sich sehr gut erkennen, wie die äußere Schicht der Basilikumsamen sich mit Feuchtigkeit vollgesogen hat. Mit dieser Funktion sorgen die Lichtkeimer dafür, dass der Samen immer schön feucht bleibt. Und die klebrige Oberfläche verleiht dem Samen etwas Bodenhaftung. Bei 20°C Raumtemperatur herrschen dann optimalen Bedingungen zum Keimen.






Viel Spaß beim Vorziehen!



4 Kommentare:

  1. So viele Anzuchttöpfchen - super! Da wird bestimmt einiges draus! :)

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    1. Danke! Das hoffe ich auch. Auf die Reisetomate bin ich besonders gespannt.

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    2. Hallo Skatharinska, das liest sich ja alles sehr spannend. Ich bin Redakteurin bei der Zeitschrift "LandSpiegel". Gerne würde ich über deinen Balkon und deine Ideen berichten. Wenn du Lust hast, schreib mir doch mal: Jana.Schuetze@landspiegel.de. Ich würde mich freuen. LG, Jana

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  2. Ich bin gespannt, wie's weitergeht! :-)
    Danke für den Tipp mit der recyclten PET-Flasche zur Herstellung von wasserfesten Beschriftungskärtchen! Das hab ich mir gleich mal von dir "geklaut" und meine Töpfe und Beete beschriftet!
    Liebe Grüße
    Daniela vom Balkongartl

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